Desiderata
Ich möchte das noch nicht gesagte Wort sagen
den noch nicht begangnen Weg wagen
ich möchte sehn, was die Augen nicht sehn
Ich möchte lauschen den nicht hörbaren Tönen
das hinter dem Sichtbaren Liegende verstehn
und mich mit dem schwer Verstehbaren versöhnen.
Einer der schönsten Filme, die ich
gesehen habe, ist die ARTE-Dokumentation von Daniela Schmidt-Langels über die
litauische Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla,
die 2016 mit 29 Jahren als erste
Frau an die Spitze des renommierten
City of Birmingham Symphony Orchestra berufen wurde.
Meines Erachtens ist sie eine
außergewöhnliche Frau. Als Dirigentin nahm sie nicht die übliche Laufbahn des Instrumentalstudiums, sondern kommt vom Chordirigieren her. Sie
sagt, sie nähere sich den Partituren über das Singen. Musikalisch ist sie sehr vielseitig,
offen, experimentierfreudig und voller Begeisterung für das, was sie tut. Ihr
Führungsstil ist kooperativ, zuweilen steht sie während einer Aufführung nur da
und lauscht dem Orchester oder Solisten oder der Solistin, ohne zu dirigieren.
Und doch hat sie auch klare eigene Vorstellungen.
Als Frau hat sie eine bezaubernde Ausstrahlung, wie ich finde.
Für das Porträt begleitete Daniela Schmidt-Langels die Künstlerin eineinhalb Jahre lang. Es sind wunderbare Aufnahmen, auch in der Heimat der Künstlerin (u.a. auf der faszinierenden Kurischen Nehrung); die Kamera wirkt ruhig und unaufdringlich im Hintergrund.
Der komplette Film findet sich unter
diesem Link:
https://gloria.tv/post/iQZsw6dW8XQj1immn2DVCUUfk
In YouTube ist der Film unter dem Titel
"Mirga Gražinytė-Tyla - Going for the impossible" (Part 1-4) auffindbar.
Die Sprache im Film ist überwiegend Deutsch,
da Mirga Gražinytė-Tyla in Graz studiert hat
und sehr gut deutsch spricht.
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