Meine Mama trug die Tageszeitung aus.
Da sie mehrere Bezirke betreute, stand sie bereits um 1/2 3 Uhr nachts auf.
Wenn sie Geburtstag hatte
oder ich ihr sonstwie eine Freude machen wollte,
überraschte ich sie, indem ich mitging.
Da ich viel Schlaf benötige,
fiel mir das frühe Aufstehen sehr schwer.
Wenn wir dann jedoch gemeinsam stillschweigend
zur Abholstelle liefen,
wußte ich, daß ich es richtig gemacht hatte.
Dann gab sie mir kleinere Aufträge und war zufrieden,
wenn ich zu ihr zurückkam und sie gut erledigt hatte.
Wir sprachen weiterhin nur das Nötigste,
was in der morgendlichen Stille wohltuend war.
Und dann das Größte, das Schönste:
Der langsam erwachende Tag.
Der Übergang von der Dämmerung zum Licht.
Der Sonnenaufgang:
'Mal ruhig und sanft in hellen, klaren Farben,
'mal stürmisch in leuchtenden Farben.
Die gemeinsame Freude auf's Nachhausekommen.
Und der Stolz und die Freude,
etwas Gutes getan zu haben.
