Sonntag, 17. März 2024

 


Maja




Bei meinen Spaziergängen begegnen mir öfters Menschen, 

die ihren Hund ausführen.


Gelegentlich, wenn ihr Hund bellt,

ängstlich stehenbleibt oder übermütig an mir hochspringen möchte,

kommen wir ins Gespräch.

Dann erzählen sie mir, wie ihr Hund heißt,

warum er so oder so reagiert,

welche Eigenheiten er hat.


Kürzlich rief mir ein Mann schon von weitem zu,

sein Hund habe Angst vor mir.

Da es stürmte, hatte ich zum Windschutz meine Sonnenbrille auf

und die Kapuze meiner Daunenjacke ins Gesicht gezogen.


Ich fragte den Mann, wie sein Hund heiße,

es war eine "Sie" namens Maja.

Er erzählte mir, sie sei grundsätzlich schreckhaft und eher ängstlich,

sie belle bereits, wenn sie nur einen anderen Hund sehe.


Ich beugte mich zu Maja herunter und sagte ihr,

sie brauche keine Angst zu haben, ich sei ganz lieb, 

und außerdem sei ich ebenfalls schreckhaft und eher ängstlich,

genau wie sie.


Schon bei meinen ersten Worten kam Maja auf mich zugelaufen

und schaute mich treuherzig an.


Der Mann erzählte stolz weiter,

Maja sei ein sogenannter "Schnudel",

eine eher seltene Kreuzung von einem Schnauzer und einem Pudel.

Sie habe ein sehr liebes Wesen,

sei fürsorglich, wenn sie Nachwuchs habe,

und sehr reinlich.


Wir plauderten noch ein wenig und gingen dann beide unserer Wege.


Am nächsten Tag begegnete ich den beiden wieder,

und da es weiterhin stürmte,

war ich gleich gekleidet wie am Vortag.


Jedoch sah ich schon von weitem,

dass Maja ganz entspannt neben ihrem "Herrchen" herlief,

und sogleich rief er mir zu, 

Maja habe heute keine Angst mehr.


Nachtrag

Inzwischen habe ich erfahren, dass ein Mädchen,

das bisher Angst vor Hunden hatte,

durch meine Erzählung Freundschaft mit Maja geschlossen hat.

Ist das nicht wunderbar?




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