Sonntag, 28. Juli 2024

 


„Zentrum Zoo"

 

Die Diskothek hieß „Zentrum Zoo", doch alle sagten nur „Zoo", „Geh’n wir heute abend in den „Zoo"?" oder „Ich war gestern noch im „Zoo", und eigentlich war es auch keine richtige Diskothek, jedenfalls keine gewöhnliche.

Im Außenbereich konnte man sitzen und sich unterhalten, dort wurde nicht bewirtet.

Drinnen kam man zunächst in einen Vorraum, ebenfalls mit Sitzgelegenheiten, hier bot ein griechisches Brüderpaar kleine griechische Speisen sowie Getränke an.

Ging man noch ein Stück weiter und bog dann nach rechts ab, befand man sich bereits im Tanzraum mit einer relativ kleinen Tanzfläche rechts, links dem Bereich für den Discjockey, daneben wenig Raum zum Stehen.

Es gab auch keinen Trockeneisnebel und keine Lightshow, und dennoch war der „Zoo" angesagt.

Man ging dorthin, um sich zu treffen, um interessante Leute zu sehen, um jemanden kennen zu lernen.

Die Musik, die gespielt wurde, war besonders - wer im "Zoo" auflegte, der hatte Geschmack. Nie habe ich dort die übliche Disco-Einheitsmusik gehört. Und manchmal wurde die momentane Stimmungslage auf der Tanzfläche vom Discjockey so sensibel erfasst und in Musik umgesetzt, dass man gar nicht mehr aufhören wollte zu tanzen.

An Silvester um Mitternacht wurde traditionell der „Wiener Walzer" von Johann Strauss gespielt, und man tanzte Walzer in’s neue Jahr.

(Barbara Wilske,
noch unveröffentlicht)